Tage an der Nordsee – Vögel bis zum Abend

Vor der Abreise die schlechte Aussicht, Regen, die ganze Woche Regen. Als Fotograf habe ich nichts gegen etwas Regen, man hat etwas Ruhe, weil nur die echten Enthusiasten in der Natur unterwegs sind. Nachteile gibt es auch, das ewige grau, der Dunst lassen Farben verblassen und die Landschaft und der Himmel, der als solcher nicht zu erkennen ist, verschwimmen im Nebel.

Wie Kollege Kormoran, erdulden wir die wenigen Regentropfen gleichmütig und tapfer.

Wie gut, dass alle Vorhersagen nicht wahr werden, das Wetter ist perfekt um zu fotografieren. Wobei ganz unrecht hatten sie nicht, ein paar Tropfen gab es schon aber so wenige, dass sie kaum bemerkt werden.

Ende Mai hat es angenehme 15 bis 29 Grad Celsius, etwas Wind und sonnig mit einigen Wolken. Ich mag Wolken, sie können einem Bild eine Dramatik geben die blauer Himmel nicht zu Stande bringt. Der Plan ist daher einfach, gute Locations suchen und die Speicherkarte zum Glühen bringen. Die ersten Stationen sind zwei Vögelbeobachtungsposten, die einen gut Eindruck über die Vögelpopulation machen.

Landschaftlich ist es atemberaubend schön, es ist wirklich schwer, sich für das richtige Objektiv zu entscheiden. Daher sind Schwerpunkte wichtig, man kann nicht immer alle Objektive mitnehmen. Erstens ist der Rucksack dafür einfach zu klein und wer will schon 25 kg Ausrüstung durch die Gegend schleppen, nur um dann festzustellen mit zwei Objektiven auszukommen. Ich entscheide mich für diesen Tag das 300-800 mm Tele und das 11-24 mm einzupacken. Das wird, bis auf wenige Ausnahmen, meine Standardausrüstung für diese Zeit an der Nordsee.

Das Positive an Objektiven mit großer Brennweite ist eindeutig, alle Motive die etwas weiter weg sind noch scharf und formatfüllend ablichten zu können. Nachteil ist, dramatische Situationen brauchen manchmal etwas mehr Raum, um die gesamte Situation darstellen zu können. der Angriff zweier Seeadler hat regelrecht Panik unter den Vogelschwärmen ausgelöst und ich konnte nur einen kleinen Teil dieser Szene aufnehmen.

Die Hütten, von denen wir aus die Vögel beobachtet haben, sind für so große Objektive nicht ausgelegt. Sie haben schmale Sehschlitze, optimiert für Spektive, die in der Ornithologie die Standardausrüstung darstellen. Bei einer Gegenlichtblende die gut 17 cm hat wird der Winkel den man abbilden kann sehr klein und man bleibt die meiste Zeit in der Horizontalen. Die Seeadler sind für diese Situation deutlich zu hoch. Auch am nächsten Tag können wir die Seeadler beobachten, sie waren am gegenüberliegenden Ufer in Jagdlaune. Selbst für 800mm war es etwas zu weit um wirklich gute, scharfe Abbildungen davon zu machen.

Ich habe es versucht und man bekommt schon einen Eindruck wie majestätisch diese Tiere sind aber an diesem Tag ist eine bessere Aufnahme nicht möglich. Das ist eben keine Vogelvoliere, das ist das natürliche Verhalten der Tiere und als Fotograf muss man es nehmen wie es ist.

Am ersten Tag gibt es noch mehr zu erkunden, so besuchen wir mehr zufällig den Strand an dem der Zug nach Oland fährt und bekommen einen guten Eindruck vom Bahndamm.

Eigentlich wollte ich den Sonnenuntergang abwarten, dazu müssten wir aber noch gut zwei Stunden im auffrischenden Wind warten. Wir entscheiden uns, statt dessen zu einem Badestrand zu fahren, den wir bereits von einem früheren Besuch kennen. Dort gibt es zahlreiche gute Motive.

Diese beeindruckende Stimmung zeigt sich im Herbst 2021

Im Mai 2022 ist der Wasserstand deutlich höher und er steigt noch, was auch der Grund ist die Fotoserie abzubrechen, um nicht am Steg festzusitzen.

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